Ergometer Test & Vergleich: Unser Ergometer Kauf-Ratgeber
Ergometer - Ausdauertraining für Zuhause
Abhilfe kann hier ein Ergometer schaffen, das neben Crosstrainer, Laufband, Kraftstation, Heimtrainer, Vibrationsplatte und Rudergerät ein ideales Gerät für den heimischen Trainingsraum darstellt.
Doch worauf kommt es bei einem Ergometer an? Wir haben recherchiert und ausprobiert. Hier das Wichtigste auf einen Blick:
- Herzfrequenzmessung: Ergometer können deine Herzfrequenz mithilfe von Handpulssensoren oder einem Brustgurt messen. Das hat zum Ziel, dass deine Herzfrequenz beim Trainieren auf einem konstanten Wert bleibt. Teurere Modelle passen ihren Widerstand beim Treten flexibel an deine Herzfrequenz an, um das Training leichter oder schwerer zu machen.
- Sitzend oder liegend: Ergometer gibt es als Fahrrad- und Liegeergometer. Beim Fahrradergometer sitzt du aufrecht, während du beim Liegeergometer, wie der Name vermuten lässt, liegst.
Beide Typen verfügen über die gleiche Leistung, Liegeergometer werden durch die Trainingsposition aber gerne als komfortabler empfunden. - Richtig abgebremst: Es gibt Magnetbremssysteme und Induktionsbremssysteme. Letztere können den Widerstand genauer einstellen und sind insgesamt etwas leiser. Dafür sind Magnetbremssysteme günstiger in ihrer Anschaffung.
Egal für welches du dich entscheidest, beide folgen dem gleichen Grundprinzip. Die Schwungmasse wird mittels eines Magnetfelds abgebremst, um den Widerstand zu erhöhen.
Was ist ein Ergometer?
Ein Ergometer wird zur Messung der Leistungsfähigkeit von Sportler:innen eingesetzt. Das hilft dabei, individuelle Trainingsprogramme zu erstellen. Nicht selten werden auf einem Fahrradergometer Belastungs-EKGs durchgeführt. Die Vorgabe laut DIN EN 957 lautet, dass ein Ergometer Leistungen bis 250 Watt messen und steuern können muss. Die Abweichung der tatsächlichen von der angezeigten Leistung darf bis 50 Watt maximal 5 % und darüber maximal um 10 % abweichen. Ein Freilauf ist ebenfalls Vorschrift, sodass die Pedale nicht weiterdrehen, wenn aufgehört wird zu treten.
Welche Ergometer gibt es?
Es gibt drei Arten von Ergometern, die wir dir gerne im Folgenden vorstellen möchten:
- Fahrradergometer: Das Fahrradergometer ist die häufigste Bauart und simuliert die Fahrt mit einem Fahrrad, daher ist es besonders für Radsportbegeisterte zu empfehlen. Der Vorteil gegenüber dem Fahrrad: Dieses Fitnessgerät kann bei Wind und Wetter genutzt werden. Es lassen sich verschiedene Trainingsprogramme und Belastungsstufen einstellen. Besonders beliebt sind Intervallprogramme, die das Herz-Kreislaufsystem in Schwung bringen und einen hohen Trainingseffekt haben.
Fahrradergometer gibt es sowohl aufrecht sitzend als auch liegend. Liegeergometer werden gerne als etwas komfortabler angesehen, da anstelle eines Sattels ein Sitz mit Rückenlehne verbaut ist. - Ruderergometer: Das Training mit einem Ruderergometer ist sehr effektiv und beansprucht viele Muskelgruppen. Die korrekte Ausführung muss allerdings erst erlernt werden. Mit einem Ruderergometer wird dabei das Rudern in einem Boot nachgeahmt. Es eignet sich besonders gut fürs Rückentraining, beansprucht aber auch Arme, Schultern, Brust und Beine.
- Crosstrainer-Ergometer: Dieses Gerät stellt eine Kombination aus Crosstrainer und Ergometer dar. Die Funktionsweise ist wie bei einem Crosstrainer (auch Ellipsentrainer genannt), sowohl Beine als auch Arme sind in Bewegung.
Welche Muskeln werden mit einem Ergometer trainiert?
Rücken- und Armmuskulatur werden moderat beansprucht, ein vollwertiges Training dieser beiden Muskelpartien kann ein Fahrradergometer allerdings nicht ersetzen.
Ein Ruderergometer kümmert sich verstärkt um den Oberkörper. Zwar werden auch hier die Bein- und Gesäßmuskulatur trainiert, doch ist die Beanspruchung von Rücken, Bauch und den Armen deutlich höher als bei einem Fahrradergometer.
Zusammengefasst werden mit einem Ergometer also folgende Muskelpartien beansprucht und trainiert:
- Armmuskulatur
- Rückenmuskulatur
- Hüftmuskulatur
- Vordere und hintere Oberschenkelmuskulatur
- Schienbein- und Wadenmuskulatur
- Gesäßmuskulatur
Das Komplettpaket erhältst du allerdings nur mit beiden Ergometertypen.
Welches Ergometer sollte ich mir für zu Hause holen?
Wenn du eine platzsparende Variante eines Heimtrainers suchst empfehlen wir einen Pedaltrainer.
Beim Preis kommt es auf deine Ansprüche an. Falls du professioneller Sport betreiben möchtest oder dies bereits tust, solltest du in ein teureres Ergometer mit Induktionsbremssystem investieren. Bist du lediglich am regelmäßigen Training interessiert, um dich selbst körperlich fit zu halten, ist ein günstigeres Gerät mit Magnetbremssystem vollkommen ausreichend.
Wie lange solltest du auf deinem Ergometer trainieren?
Die Häufigkeit und Dauer hängt ebenfalls von deinem Fitnesslevel ab. Anfänger:innen empfehlen wir ein Training von 2 mal wöchentlich 15 bis 20 Minuten. Nach der Anfangsphase kannst du dann auf 2 bis 3 mal wöchentlich 20 bis 30 Minuten gehen.
Es lassen sich an einigen Ergometern auch pulsgesteuerte Programme einstellen, diese passen den Widerstand dann an deinen Puls an und warnen dich, wenn dein Puls einen gesetzten Zielwert überschreitet. Bei der Pulsmessung solltest du auf einen Brustgurt setzen, da dieser die genauesten Werte liefert. Alternativ gibt es zur Pulsmessung auch Handpulssensoren. Allerdings solltest du bei Modellen, die auf diese Sensoren setzen, stets beide Hände am Lenker haben, um die Genauigkeit der Pulsmessung zu erhöhen. Auf dem Trainingscomputer des Ergometers kannst du deinen Puls ablesen. Auch die Wiederstandstufen lassen sich dort eingeben.
Wichtig: Denke an die Aufwärm- und Cool-down-Phase, diese sind wichtig, um die Muskeln ausreichend aufzuwärmen, dein Herz-Kreislaufsystem stabil zu halten und die Verletzungsgefahr zu minimieren. Hier kann eine Massagepistole Abhilfe schaffen. Vor allem verspannte Muskelgruppen profitieren von einer solchen Behandlung.
Wie viel Watt beim Training mit dem Ergometer?
Die Dauer des Trainings ist zwar wichtig, allerdings nur, wenn die eingestellte Leistung in Watt entsprechend abgestimmt ist. Generell gilt: Ein Ergometer ist kein Gerät, mit dem du nur hin und wieder trainieren kannst. Möchtest du längerfristig Gewicht abnehmen, solltest du regelmäßig auf deinem Ergometer trainieren, um dein Leistungsniveau langsam zu steigern. Wie bei jedem Gerät ist zudem zu beachten, dass ein zu hohes Einsteigen bei der Wattleistung zu Verletzungen führen kann.
Für Trainings-Anfänger:innen empfiehlt sich eine Wattleistung von 20 bis 40 Watt. Je nach deinem Leistungsniveau kannst du die Leistung schrittweise erhöhen. Eine Leistung von 100 Watt kann dich schon ordentlich ins Schwitzen bringen. Alles darüber wird natürlich zunehmend anstrengender. Achte darauf, dich nicht zu überanstrengen und schalte bei der Leistung lieber einen Gang runter. Eine gute Methode, dich selbst zu überprüfen ist auf deine Herzfrequenz zu achten. Diese lässt sich am bequemsten am Ergometer selbst in Verbindung mit einem Brustgurt messen.
Worauf muss ich beim Kauf eines Ergometers achten?
- Bremssystem: Bei einem Ergometer unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Bremssystemen. Die günstigere Variante bilden elektronisch einstellbare Magnetbremssysteme. Wie der Name vermuten lässt, wird mittels eines Dauermagneten die Schwungscheibe gebremst, um so den Widerstand zu erhöhen.
Etwas moderner, aber dafür auch teurer sind Induktionsbremssysteme. Hier wird ebenfalls mit einem Magnetfeld die Schwungscheibe abgebremst, allerdings gelingt dies nicht durch einen (beweglichen) Dauermagneten, sondern wird das Magnetfeld mittels Stromfluss und einer elektrischen Spule erzeugt. Das sorgt dafür, dass die Widerstandsstufen präziser sind.
Hinweis: Induktionsbremssysteme klingen zwar verlockend, machen sich aber beim Preis deines Ergometers bemerkbar. Als Hobbysportler:in ist ein Magnetbremssystem mit Dauermagnet komplett ausreichend, sodass du hier Geld sparen kannst. - Treteinheit: Die Pedalen lassen sich geräuschlos betätigen und der Fuß wird durch eine Gummischlaufe vor dem Abrutschen geschützt. Beim Kauf gilt es ein besonderes Augenmerk auf die Tretlager des Ergometers zu legen. Wir empfehlen dir ein geschlossenes Kugellager. Da sich so kein Staub am Kugellager sammeln kann, ist auch kein Säubern oder Nachfetten des Ergometers nötig.
- Einstellungen: Sowohl der Sitz als auch der Ergometer an sich sollten sich auf dich als Anwender:in individuell einstellen lassen. Ein höhenverstellbarer Lenker garantiert eine aufrechte Sitzposition, egal bei welcher Körpergröße. Der Lenker sollte zudem mehrere Griffmöglichkeiten aufweisen, damit auch die Unterarme auf Wunsch aufgelegt werden können. Viele Ergometer bieten Handpulssensoren. Diese sollten groß genug sein, um sie auch in verschiedenen Trainingsmethoden immer zu erreichen.
Der Sattel sollte mindestens in seiner Entfernung zum Lenkrad und in seiner Höhe verstellbar sein. Bei einem Liegeergometer solltest du zusätzlich darauf achten, dass sich die Rückenlehne kippen lässt. Bei manchen Ergometern lässt sich sogar der Sattel tauschen und du kannst deinen Wunschsattel montieren. - Schwungmasse: Je größer diese ist, desto runder läuft der Ergometer. Die Schwungmasse gleicht den oberen und unteren Umkehrpunkt der Pedalbewegung aus. Denn am Umkehrpunkt tritt ein Schwungverlust ein. Bei einer zu kleinen Schwungmasse wird die Bewegung dann unrund und das Treten wird erschwert.
Allerdings ist die Schwungmasse bei modernen Ergometern nicht mehr von größter Bedeutung. Auch mit einem relativ geringen Gewicht von 5 kg lässt sich schon ein ruhiger Lauf erzielen. - Sicherheit: Gerade bei Fitnessgeräten sollte die Sicherheit während der Benutzung im Vordergrund stehen. Achte deshalb unbedingt auf eine GS oder TÜV Zertifizierung. Bei nicht geprüften Ergometern kommt es häufig schnell zu Materialermüdung, was beim Sport ein hohes Verletzungsrisiko darstellt. Sitzergometer haben oft einen Sicherheitsfreilauf verbaut, der die Pedale stoppt, wenn nicht mehr getreten wird.
Was ist der Unterschied zwischen Heimtrainer und Ergometer?
Das Ergometer zählt zu den Cardiogeräten und ist nach DIN EN 957 Klasse A zugelassen. Ein Ergometer eignet sich besonders für therapeutische Zwecke und garantiert, dass die eingestellte Leistung maximal um 10 % abweicht. Das heißt, es wird beim Training eine genaue Wattzahl ausgegeben, nicht wie beim Heimtrainer, wo nur Belastungsstufen einstellbar sind. Der Heimtrainer eignet sich also ausschließlich für den Freizeitsport und kann auf maximal 130 Watt eingestellt werden. Die Leistung eines Ergometers muss laut DIN bis 250 Watt gehen und einer Schwungmasse von 5 kg standhalten. Den Unterschied zwischen Ergometer und Heimtrainer kann man mitunter schon am Preis erkennen. Ein Ergometer erfüllt zudem höhere Ansprüche als ein Heimtrainer.
Ergometer Test bei Stiftung Warentest
Umfassende Ergometer Tests sind recht selten zu finden. Selbst bei der Stiftung Warentest liegt der letzte Test bereits sieben Jahre zurück. Damals attestierte man gerade einmal vier von insgesamt elf Geräten im Test eine gute Endnote. Problematisch ist besonders das Material mancher Lenker, das teilweise Schadstoffe aufwies.
Hersteller, die im Test positiv auffallen konnten, waren Finnlo, Kettler und Horizon. Kettler konnte auch mit seinem Liegeergometer, dem Kettler RE 7, punkten.
Andere Hersteller von Ergometern
Ein weiterer empfehlenswerter Hersteller von Ergometern ist Christopeit. Das deutsche Unternehmen punktet in vielen Preisklassen und hat sowohl für Einsteiger:innen als auch Profisportler:innen das richtige Ergometer im Angebot. Die Ergometer glänzen häufig mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Christopeit ET 6 Pro ist beispielsweise eines der wenigen Geräte unter 500 Euro, das über eine Induktionsbremse verfügt.
Wie hat dir diese Kaufberatung gefallen?
361 Bewertungen